Pater Augustin Brandstetter

Viele Termine und schwimmen halten ihn fit. 

Der frühere Pfarrer von Gramastetten, Pater Augustin Brandstetter ist als Seelsorger begehrter denn je: Als Aushelfer in Oberneukirchen, Helfenberg, Feldkirchen, Goldwörth und St.. Veit. Das Besondere an ihm: Er steht im 88. Lebensjahr und feierte am 25. August 2002 mit einem Festgottesdienst sein Diamantenes Priesterjubiläum.

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Mit einem Lächeln im Gesicht und einem kleinen Scherz auf den Lippen – so kennen und schätzen viele Pater Augustin, der demnächst übersiedelt: Vom Seniorenheim Gramastetten in jenes der  Marienschwestern in Bad Mühllacken.

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Geboren wurde er am 17. April 1915 als jüngstes von sechs Kindern im heutigen Gemeindegebiet von Sonnberg. Nach der Matura am Stiftsgymnasium Wilhering trat er dort 1936 in das Zisterzienserstift ein. 1940 wurde der Kleriker zur Deutschen Wehrmacht einberufen. Zum Priester wurde Pater Augustin während eines Sonderurlaubes am 12. 9.1942 von Bischof Dr. Josef Fließer in Linz geweiht. Nach der Primiz in Zwettl kehrte er zur Wehrmacht zurück. Dem findigen jungen Priester ist es gelungen, neben seinem Militärdienst auch priesterliche Aufgaben zu übernehmen.

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Nach seiner Rückkehr aus amerikanischer Gefangenschaft studierte Pater Augustin noch ein Jahr, ehe er als Kaplan nach Gramastetten zugeteilt wurde. Zehn Jahre fungierte er als Präfekt und Konviktsleiter am Gymnasium in Wilhering. Nach drei Jahren als Kaplan in Ottensheim wurde P. Augustin Pfarrer in Therea (Waldviertel), ehe er 1965 nach Gramastetten zurückkehrte. Mit 70 Jahren trat er als Pfarrer ab und war noch drei Jahre Kaplan.

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Als pensionierter Priester hilft er seitdem überall dort aus, wohin er gerufen wird.

„Ich bin gerne unter den Leuten. So wie es jetzt ist, gefällt es mir, das ist mir lieber, als in einer Pfarre fix zu sein“, erklärt der Seelsorger mit Leib und Seele. Überall fährt er noch zu seinen Terminen mit seinem fast neuen Skoda Felicida hin. Geistig hält sich Pater Augustin durch Lesen topfit, aber auch körperlich in Schwung: Er ist begeisterter Schwimmer in diversen Linzer Hallenbädern.

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Für Anekdoten ist Pater Augustin eine wahre Fundgrube:

„Als ich sechs Jahre alt war, gab es in meiner Heimat eine Brandkatastrophe. Die Feuerwehr Zwettl hatte schon eine Motorspritze, die durfte aber nicht zum Einsatz kommen, weil sie noch nicht geweiht war. Die Gendarmerie hat das verboten. So streng waren damals die Sitten!“

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„Während meines Kriegsdienstes musste ich ein Maschinengewehr holen. Als Träger ist mir ein gefangener Russe zugeteilt worden. Als ich mich zurück gemeldet habe, fragte mich der Offizier: Wo ist das Gewehr? Ich antwortete ihm: Das hält der Russe, der vor der Tür steht. Der Offizier hat mir mit dem Kriegsgericht gedroht..

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(c)Fotos M.Madlmayr Text Rundschau