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Die Gramastettner und die sieben Kälber

Im Stall war es den jungen Wilden zu langweilig

Es waren einmal sieben Kälber. Die wohnten auf einem Bauernhof in Hamberg bei Gramastetten. Das Leben der Tiere war stinklangweilig. Den ganzen Tag auf der Weide stehen, Gras fressen, wiederkäuen, nicht in die Fladen der Kollegen steigen und für den Menschen Milch produzieren und geben.

Die gestörte Psyche der Kälber

Aber keiner von diesen grausamen Menschen interessierte sich für ihre Psyche. Sich um diese zu sorgen, ist für die gerade pubertierenden Kälber ungemein wichtig, weil sonst die Kälber trotzig, launisch und vor allem zu selbständig werden. Und so kam es, dass diese sieben Kälber eines Nachts mutig den Zaun ihrer Weide übersetzten, sich die sechs Kilometer in die Gramastettner Stadtmitte begaben, um dort mal so richtig, äh, die Sau rauszulassen, eventuelle Kontakte zu knüpfen und vielleicht sogar den einen oder anderen fremden Stall von innen zu sehen.

So machten sie einen Zieher durch diverse Gärten, kosteten da und dort ein wenig vom saftigen Gras, von den köstlichen Blumen und den vitaminreichen Salathäupeln und hinterließen nichts als, äh, die Sauerein. Eine Rundfunkdurchsage, die ihren Herrn aufstöberte, brachte sie nur zum Lachen, welches ihnen aber am Vormittag, als sie gefangen wurden, wieder verging. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann langweilen sie sich wieder.

(UR30a/00)

 

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