Wird Bezirksseniorenheim abgerissen??
Veraltetes Gebäude - Betten stehen leer! "Das ganze Haus entspricht nicht mehr den Anforderungen" - Gabriele Hartl, Leiterin des Bezirksseniorenheimes Gramastetten, bringt es auf den Punkt: Das Heim, das vor 30 Jahren mit fast 180 Betten in Betrieb ging, ist heute nur mehr zum Teil belegt. Nur mehr rund 105 alte Menschen sind in dem Komplex untergebracht. Zur Pflege nicht geeignet Der dritte Stock und das Erdgeschoß sind fast leer - für die Betreuung pflegebedürftiger alter Menschen einfach nicht geeignet. "Es gibt keinen Schwesternstützpunkt, kein Pflegebad, die Zimmer sind zu klein", fasst Hartl zusammen. Zwar hat der Sozialhilfeverband im Vorjahr 800.000.- Schilling (58.138.27Euro) in die Instandhaltung investiert, das war aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Heim muss entweder umgebaut oder völlig neu errichtet werden. "Ein Bisserl sanieren geht nicht", sagt Dr. Dietmar Obed, Vorsitzender im Sozialhilfeverband. Er tendiert eher zum Um- als zu einem völligen Neubau. Obed: " Es muss doch möglich sein, so ein großes Haus von 180 Betten auf 80 Betten zu reduzieren." Die Heimgenehmigung läuft in vier Jahren aus! Letztlich aber entscheidet der Vorstand und die Vollversammlung des Sozialhilfeverbandes (vertreten durch die Bürgermeister des Bezirkes) über die weitere Zukunft des Hauses. Allerdings hat dieser es offenbar nicht so eilig. Abwarten ist die Devise Seit Jahren weiß man, dass das Haus den Anforderungen der neuen Heimverordnung nicht mehr genügt. Zuerst aber will man den Neubau von Walding abwickeln und finanzieren, vebor man konkret über Gramastetten nachdenkt. Die Inbetriebnahme von Walding könnte auf Gramastetten sehr wohl Auswirkungen haben. So wird derzeit überlegt, die Küche und auch die Wäscherei für beide Heime in Walding zu konzentrieren. Ebenfalls könnte es vür beide Heime nur mehr eine Verwaltung beben, wie dies etwa bei den neuen Heimen in Ulrichsberg und Aigen der Fall ist. Auch der Personalmangel im Pflegebereich, der den Bezirk Urfahr besonders betrifft, war an der Reduktion der Bettenkapazität im Gramastettner Heim Schuld. Das neue Heim in Bad Leonfelden hat Arbeitskräfte abgesogen, das übergroße Arbeitsplatzangebot in Linz lockt ausgebildete Kräfte an und auch die neuen Heime in Ulrichsberg und Aigen werden Personal aus dem oberen Mühlviertel absaugen. derzeit fehlen im Bezirk Urfahr fünf ausgebildete Altenfachbetreuer zum Sollstand laut vorgegebenen Personalschlüssel des Landes. Schon jetzt muss die Besetzung des neuen Heimes in Walding, das in zwei Jahren fertig werden soll, Sorgen machen. Denn Pflegehelfer-Ausbildung dauert zwei Jahre - künftiges Personal müsste also bereits jetzt mit der Ausbildung beginnen. Diskussion muss anlaufen! Trotz der baulichen Nachteile nimmt das Bezirksaltenheim derzeit wieder neue Bewohner auf. Und durch das Auslaufen der Heimgenehmigung für das alte Gemeinde-Altenheim per Ende des Jahres rechnet man auch von da her mit einem Zuzug von mindestens zehn Personen. Wie es mit dem Bezirksaltenheim Gramastetten weitergehen soll, macht nicht nur dem Sozialhilfeverband Sorgen. Die Gemeine ist an einem Weiterbestand natürlich brennend interessiert. Sollte aber ein Neubau ins Auge gefasst werden, müsste auch über einen anderen Standort im Bezirk nachgedacht werden. Umbau oder nicht? Die Kosten entscheiden! Seit Jahren weiß der Sozialhilfeverband um die veraltete Struktur des Bezirksaltenheimes. Jetzt kommt die Entscheidung langsam ins Rollen: Neubau oder Umbau? Dass jetzt endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden sollen, hängt mit dem geplanten Neubau eines Heimes in Walding zusammen, dort steht ja der Spatenstich heuer noch bevor. Höchste zeit also, sich über die baulichen Notwendigkeiten klar zu werden. Alles neu rechnen Damit ändern sich aber auch die Anforderungen an das Heim in Gramastetten und Kostenberechnungen für einen möglichen Umbau müssen neu überdacht werden. Bezirkshauptmann Obed will jetzt einen Landesplaner einschalten, der auf Basis bereits vorliegender Studien von Lawog und GWB bis spätestens Jahresende zu einer realistischen Kostenschätzung kommen soll. Eines steht fest: Sollte der Umbau mehr als 80 Prozent eines Neubaues kosten, so gibt´s vom Land keine Zustimmung dafür. Derzeit liegen die Schätzungen über diesem Kostenlimit.
Entscheidung über die Zukunft des Altbaus kommt ins Rollen Wie sollte sich eigentlich ein Umbau in Gramastetten bewerkstelligen lassen? Man muss davon ausgehen, dass im Heim Gramastetten bei möglicher Vollauslastung 120 alten Menschen leben. Bezirkshauptmann Obed: " Ein Teil wird den Umbau an Ort und Stelle erleben. Man kann eine Baustelle in Sektoren trennen. Ein Teil wird aber in das neue Heim in Walding übersiedeln." Die Entscheidung ob Umbau oder Neubau muss im Vorstand des Sozialhilfeverbandes fallen. Dort sitzen zehn Vertreter der Gemeinden des Bezirkes - Bürgermeister und Fraktionsvertreter. Die nächste Beratung über das Thema steht bald bevor. Eine Frage aber bleibt sicher noch eine Zeit: "Bezirksaltenheim Gramastetten: Umbau oder Neubau?" (c)MN24+28 |