Wird es abgerissen ist auch
der Standort weg.
"Mir gefällt es hier im Heim.
Es soll unbedingt bleiben!" hofft Bewohnerin Katharina
Hainzl. Links Heimleiterin Gabriele Hartl, rechts
Bürgermeister Heinrich Madlmayr.
Dass
laut Studie die Sanierung des Bezirksseniorenheimes die
Kosten von 80 Prozent eines Neubaues erreicht, will der neue
Bürgermeister Heinrich Madlmayr so nicht recht glauben.
Gestärkt durch den einstimmigen Gemeinderatsbeschluss, es
solle alles unternommen werden, dass das Heim erhalten wird,
setzt er auf eine Karte: „ Ich stelle mir einen Workshop mit
Baufachleuten, Heimleitung und Pflegepersonal vor: Da soll
alles auf dem Tisch, was erneuert werden muss. Machen dann
die Kosten beispielsweise 50 Prozent eines Neubaues aus,
dann ist eine Generalsanierung angebracht. Alles andere ist
Geldverschwendung! argumentiert der Bürgermeister. Er
befürchtet:“ Wird das Altenheim weggerissen, dann ist auch
der Standort Gramastetten weg!“
Zu
sanieren gibt es sehr viel: Das Heizsystem ist hoffnungslos
veraltet, die Küche entspricht nicht mehr den gängigen
Hygiene-Richtlinien, die Wasserrohre sind an vielen Stellen
undicht, die feuerpolizeiliche Beschau hat viele Mängel
ergeben, das Gebäude ist nicht isoliert, im Altbau sind erst
sechs Zimmer mit Nasszellen ausgestattet, ein Teil des
Altenheimes ist überhaupt geschlossen, dort gibt es keine
Dienstzimmer fürs Pflegepersonal.
„Es sind
nicht nur Pflegezimmer erforderlich. In diesem Gebäude
könnten daher auch Zimmer für betreubares Wohnen
untergebracht werden!“, meint Madlmayr. Tatsache ist, dass
die Zahl der Menschen, die Pflege rund die Uhr benötigen,
ständig zunimmt: Derzeit sind es 80 von den 103 Bewohnern.
70 leben in Einbett- und Zweibettzimmern.
Heimleiterin Gabriele Hartl zieht die Konsequenzen: Das
Essen wird in Zukunft nicht mehr im großen Speisesaal
eingenommen, sondern in der Aula im ersten Stock, „denn es
kommen regelmäßig nur noch 15 bis 20 Personen“.
(Urfahrer-Rundschau28.2.02) |