Seltener Schmetterling in Gramastetten gesichtet

Das Gramastettner Rodltal ist nicht nur eines der landschaftlich schönsten Gebiete Österreichs, sondern auch ökologisch in Ordnung. Dort fühlen sich auch seltene anspruchsvolle Tiere wohl. In der Rodl findet man den großen Flusskrebs und jetzt wurde der seltene Nachtschmetterling "Totenkopfschwärmer" gesichtet. Der wegen seiner Zeichnung am Rücken so genannte Schmetterling findet in dieser unberührten Natur seinen idealen Lebensraum vor.

Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos L.)


Sehr selten bekommt man den imposanten Totenkopfschwärmer zu Gesicht, da er - im Unterschied zu den meisten andern Schwärmern auch die typischen Schwärmerblumen (s.u.) kaum besucht.

Schwärmer:
Die Familie der Schwärmer spielt eine besondere Rolle unter den Nachtfaltern. Es sind meist sehr große Falter mit dickem Körper, die oft kolibriartig im Schwirrflug vor Blüten stehend beobachtet werden (trifft jedoch auf den Totenkopfschwärmer kaum zu) Wenn man geeignete Pflanzen (Geissblatt, Nachtkerzen, Seifenkraut, Phlox, ...) im Garten hat, bekommt man sie am ehesten zu Gesicht. Häufiger als die Falter findet man die großen Raupen, die meist am Körperende eine Art Stachel (völlig ungefährlich!) haben.


Größe/Häufigkeit:
Sehr großer Falter, dessen Häufigkeit jahrweise je nach Einwanderungsgrad unterschiedlich ist, der aber eher vereinzelt vorkommt.

Verbreitung/ Biotop/ Flugzeit:
Der Falter war früher gut an die extensivere Agrarwirtschaft angepasst, hat aber mit den modernen Anbaumethoden sicherlich Probleme. Die eingewanderten Falter kann man - sehr selten - im Sommer antreffen, die Falter, die sich bei uns entwickelt haben, vor allem von Ende August bis Anfang November.

Ähnliche Arten:
Die Raupe ist unverwechselbar, vor allem wegen des gelben Horns (s.o.), welches aber nicht so glatt ist wie bei den andern Schwärmerraupen. Auch der Falter ist durch die deutliche Totenkopfzeichnung eigentlich nicht zu verwechseln.

Raupenfutterpflanzen:
Meist Kartoffel, gelegentlich Liguster , vereinzelt auch Buddleja .

Überwinterung:
Puppen, die im Spätherbst nicht mehr schlüpfen, erfrieren im Boden. Eine Überwinterung dieses Wanderfalters bei uns in irgendeinem Stadium dürfte kaum möglich sein .

Wissenswertes:
Gelegentlich dringen Falter in Bienenstöcke ein, um dort Honig zu saugen. Wie der Totenkopfschwärmer gehören auch andere Schwärmer zu den Wanderfaltern (Taubenschwänzchen, Windenschwärmer ) .

Da die Raupen vor allem am Kraut der Kartoffel fressen, wurden früher bei der manuellen Kartoffelernte die Raupen und Puppen oft gefunden. Für die Raupe charakteristisch ist das gelbe, körnige Horn - die restliche Färbung der Raupe ist sehr variabel ist (es gibt auch bräunliche Varianten)

 

(c)Fotos M.Madlmayr