Hubertusgedicht

Das gleiche Hubertusgedicht wurde 1956 und 2006 vom  Jäger  Holzinger Karl vorgetragen.

 

  Van Hubertus mechts es Eppa hörn?
Da kann eng ganz leicht gholfen wern.
Hubertus is wia wir geboren,
und nett vo selba heili worn.

Er hat sei Pakl ah z´tragn ghot,
und sicha hats´n wo vahobt.
Oans freili is eam glegn en Bluat -
und das war recht a kostbars Guat.

Des hatn tragn gar weit hiefier -
D´Naturfreud und de Liab zan Tier.
Er hot de schen Natur betracht,
und d´Freid an ihr zan Betn gmacht.

Des zarte Graserl hat eam gsagt
dass nia a Mensch braucht sei verzagt.
Denn der, der für die Bleamal sorgt,
hat uns sei Liab nu vül mehr borgt.

De Bleamerl habn a Kload - so schen,
koa Kini kann so prachtvoll gei.
Da Wald mit seine Bam is wert,
dass man´n hat gern und richti ehrt.

Da Hergott selba hatn baut,
dass ma sei Macht und Größ drin schaut.
Firn deutschen Dom gibt a ja´s Bild,
der uns als schenstes Kunstwerk gilt.

Da schenke Wald als Gottes Dom,
hat Hubertus´Herz vül höher ghobn.
So is St. Hubertus vo da Natur,
schen hinglenkt wordn auf Gottes Spur.

Do hat d´Natur ja nu a Lebn,
das hat en Hubert häufi gebn.
De Tierwelt, de a siagt fürwoah,
in Wies und Feld is vülerloa.

Van Würmerl, des am Bodn kriacht,
zan Adlder, der zum Himmel fliagt.
Van Mauserl, des si schen versteckt,
zan Edelhirsch, der´s Ghei hoi reckt.

Van Haserl, des so gschwind rennt,
zan Bär, der nia a Fürchtn kennt.
Van Dachs, der meist en Winta schloft,
zan Ur, mit seiner wilden Kroft.

Van Fuchs, der listi ist und schlau,
bis za de groben wildn Sau!
Soviel hat Hubert da dalebt,
was eam sei Herz zan Herrgott hebt.

Denn umal neu sagt eam de Pracht:
Des hat a weisa Schöpfer gmacht!
Denn net va selba kimmt ja das Lebn,
drum muaß an Herrgott drobn gebn.

A mal kimmt eam Gott nu mehr entgegn,
und lasst eam s´Kreuz am Hirsch segn.
Da hat da Hubert klar dakennt,
dass ma mit Recht Gott, de Liab hat gnennt.

De grossi Liab, de nia vergeht,
de überall als Anfang steht!
De alles hat gmacht und alles dahalt,
de woaß jeds Haarl, das da fallt.

En Hubert halt hiazt nix mehr zruck,
va drinna außa is da Druck.
Er muaß sei Wissen weidagebn,
und d´Liab verkündn sei ganz Lebn.

Als Prediger hat a´s verkündt,
damit de Menschenherzen azündt.
Des Feia, des es eam selba hat gliat,
und des recht frei macht´s Menschengmiat.

Als Bischof hat er si bewährt,
und tausende za Gott bekehrt.
De Liab van Herrgott hat a zoagt,
und wia si Gott za ins hat gnoagt.

Er hat a sicha d´Menschen glehrt,
dass alles unsern Herrgott ghert.
Dass Gott einst erschaffen hat das Tier,
für das hiazt sorgen sollen wir.

Dass der, der sie am Tier vergreift,
de Liab van Herrgott set begreift.
Für d´Jaga is s´Hubertusbild,
de Mahnung: Sorgts für enga Wild!
Vergeßt´s net, dass scho lang vor eng,
Guat d´Jaga pflegt haben Wald und Wild,
und dass de Pflicht a heut nu gilt.

Wer si an Hubertusjünga nennt,
ganz sicha a de Pflichtn kennt.
De a da hat gegen Wild und Wald,
wann d´Schonzeit is, wann Blasen hallt.

Der woaß ah, dass er Gott den Herrn,
vor allem muaß schätzen und verehrn.
Denn der hat uns ja allesamt gebn,
was schen und wertvoll uns machts: s´Lebn.

Des hat scho a da Hubertus gwißt,
der uns Patron und Vorbild ist.
Drum St. Hubertus hör mei Bitt:
Sei uns a Beispiel und hilf mit,
dass dir koa Jaga mocht a Schand,
und dass uns führn mag Gottes Hand.

P.Mala.Birklbauer