Eiskletter-Weltmeister
Harald Berger von Eis erschlagen
Die
Unglücksserie 2006 in Gramastetten nimmt auch zu Weihnachten
kein Ende. Bei einem Einsturz
der Eiskapelle bei Hintersee (Flachgau) ist am 20.12.2006
der in Salzburg lebende Gramastettner und dreimalige
Eiskletter-Weltmeister Harald Berger gestorben. Bei dem
gewaltigen Lawinenkegel brach eine Eisscholle ab, die ihn
begrub. Der 34-jährige Sohn vom Gramastettner Lehrerehepaar
Herwig und Christa Berger, kletterte in etwa drei Meter Höhe
eines Überhangs. Gegen 14.15 Uhr dürfte ein Pickelschlag
eine Kettenreaktion im Eis ausgelöst haben - die riesige
überhängende Eisscholle brach ab. Berger wurde von rund 150
Tonnen begraben, schätzen die Einsatzkräfte.
Der Tote konnte erst nach einigen
Stunden geborgen werden - Spezialisten von Feuerwehr,
Bergrettung und Alpinpolizei zerteilten den 30 mal 25 Meter
großen und zweieinhalb Meter dicken Eisblock mit
Schremmgeräten. Mit einem Hebekissen wurden die Bruchstücke
dann angehoben, um den 34-Jährigen zu bergen. Berger
hinterlässt eine hochschwangere Frau. Mit ihm waren drei
weitere Kletterer bei der Eiskapelle zum Trainieren. Diese
Zeugen des Unglücks wurden nicht verletzt.
Die Eiskapelle unterhalb des
Wieserhörndls in der Osterhorngruppe ist ein beliebtes
Wander- und Eisklettererziel: Die zahlreichen Lawinen, die
in den Talkessel auf 850 Meter Seehöhe abgehen, schmelzen
oft das ganze Jahr lang nicht völlig ab. Wie bei einem
Gletscher bilden sich in dem Altschnee Spalten und Höhlen,
die jederzeit einstürzen können.
Fotos von der ersten Weltmeisterschaft 2003 |