Pfarrwallfahrt zu den
deutschen Kaiserdomen in Trier, Mainz, Worms und Speyer,
weiters Besuch der romantischen Städtchen Koblenz, Limburg
und Heidelberg vom 24. – 29. August 2009
Geistliche Begleitung P.
Reinhold Dessl Reiseleitung: Otto Märzinger
Fotos1
Fotos2
Die Pfarrwallfahrt in das
Gebiet von den Flüssen Rhein, Mosel und Neckar begann am
Montag mit der Abfahrt um 4.00 Uhr früh. An der
Autobahnraststelle im Spessart gab es die erste Rast mit
selbst gekochten Würsteln, bevor wir am Nachmittag in
Limburg an der Lahn ankamen.
Eine geistliche Schwester
führte uns durch den siebentürmigen Dom und wir konnten noch
die Altstadt mit den schönen Fachwerkhäusern besichtigen.
Weiter ging es in das
Zisterzienserkloster Heiligenstatt, wo uns ein Pater aus der
Geschichte dieses Klosters erzählte. Wir konnten auch einer
Vesper in der neu renovierten Kirche beiwohnen.
Die ersten drei Tage wohnten
wir in Koblenz-Güls.
Der Dienstag begann mit einer
kurzen Fahrt zum „Deutschen Eck“ in Koblenz, wo Rhein und
Mosel zusammenfließen. Auf der Landzunge zwischen den beiden
Flüssen steht die Nachbildung des riesigen Reiterstandbildes
Kaiser Wilhelm I (auf den Stufen entstand das Gruppenbild
der Gramastettner Wallfahrer).
Die Fahrt mit dem Bus ging
weiter bis nach St. Goar, wo die Schifffahrt am Rhein
begann, die uns bis Rüdesheim führte. Zweieinhalb Stunden
sahen wir Weinberge an den Hängen links und rechts des
Rheins und wunderschöne Ruinen, Burgen, mittelalterliche
Festungsbauten und auch den Loreleyfelsen – eine
Gefahrenstelle für die Schiffer, denn an dieser Stelle wird
der Rhein auf 113 m Breite zusammengedrängt.
Das Schiff legte in
Rüdesheim an. Gegenüber liegt Bingen, wo die große
mittelalterliche Heilige Hildegard von Bingen gewirkt
hat. In Rüdesheim stand ein Gang durch die Altstadt auf dem
Programm. Ein touristisches Ziel ist die Drosselgasse
in der Altstadt, ein wenig vergleichbar mit der
Getreidegasse in Salzburg. Manche besuchten auch die
Pfarrkirche in Eibingen, wo der Reliquienschrein der Hl.
Hildegard von Bingen aufbewahrt ist. Von Rüdesheim
verabschiedeten wir uns mit einer Weinkost und einer kurzen
Fahrt zum Niederwalddenkmal, bevor wir wieder zurück
zum Hotel in Koblenz-Güls fuhren.
Der Mittwoch führte uns in
die 120 km entfernt liegende Stadt Trier, einer
Stadt, die vor über 2000 Jahren gegründet wurde. Die
Porta Nigra, ein römisches Stadttor aus dem 2.
Jahrhundert beeindruckte uns und wir erlebten auch eine
begeisternde Stadtführung in Trier. Im Dom wird der
Heilige Rock – die Tunika Christi aufbewahrt. Wir
feierten mit P. Reinhold eine hl. Messe in der Krypta des
Domes von Trier.
Dann ging es weiter entlang
der Mosel zur Burg Eltz, eine deutsche Musterburg,
die nie zerstört wurde.
Am Donnerstag wurden die
„Zelte“ in Koblenz abgebrochen und die Reise ging zuerst
nach Mainz, in die Hauptstadt von Rheinland Pfalz.
Ein berühmter Sohn war der 1397 in Mainz geborene
Johannes Gutenberg, der Erfinder des Buchdrucks mit
beweglichen, gegossenen Lettern. Wahrzeichen und
Hauptattraktion ist der Kaiserdom von Mainz. Mit dem
Bau wurde bereits 975 begonnen und er wurde 1239 fertig
gestellt.
Die Mainzer Kirche St.
Stephan ist die einzige in Deutschland, die mit Fenstern des
jüdischen Künstlers Marc Chagall ausgestattet ist.
Das letzte Fenster vollendete Chagall vor seinem Tod im 98.
Lebensjahr.
Den Donnerstag Nachmittag
verbrachten wir in Worms. Der Wormser Dom
steht auf dem höchsten Punkt der Innenstadt. Große
Ereignisse im Zusammenhang mit dem Dom waren die Papstwahl
(Leo IX.) im Jahr 1048, das Wormser Konkordat im Jahr 1122
und der Reichstag zu Worms (1521), während dem sich Martin
Luther vor Kaiser Karl V. verantworten musste, was den Bruch
in der abendländischen Kirche zur Folge hatte.
Worms bietet eine Vielfalt
bedeutsamer baulicher Zeugnisse einer reichen jüdischen
Geschichte und Tradition aus zehn Jahrhunderten, die uns der
Stadtführer im alten jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“
näher brachte.
Das zu Ehren des Reformators
Martin Luther geschaffene und am 25. Juni 1868 enthüllte
Lutherdenkmal in Worms ist das größte
Reformationsdenkmal der Welt.
Am Freitag fuhren wir in die
Universitätsstadt Heidelberg. 80 m über dem Talgrund
erhebt sich majestätisch die Ruine des Heidelberger
Schlosses. Die Ruine beherbergt auch das Große Fass –
das größte Weinfass der Welt, in dem 127.000 l Wein Platz
haben.
Die Hauptstraße von
Heidelberg zählt zu den schönsten Fußgängerzonen und
Einkaufsmeilen Europas. Der mit Graffiti reich verzierte
Studentenkarzer ist heute einer der beliebten
Touristenattraktionen Heidelbergs.
Ein Spaziergang am
Philosophenweg auf der anderen Seite des Neckar bietet
einen traumhaften Überblick über die Stadt Heidelberg.
Der letzte Tag unserer Reise
führte uns nach Speyer. Der Kaiserdom ist
eines der größten und bedeutendsten romanischen Bauwerke in
Deutschland. Von Kaisern erbaut und von Kaisern als letzte
Ruhestätte ausersehen, Symbol ihrer Macht.
Die Ruine der Speyrer
Synagoge im Judenviertel ist der älteste noch sichtbare
Überrest eines Synagogenhauses in Mitteleuropa.
Einen tollen Überblick über
die Stadt Speyer hat man vom Altpörtel, 1176 erstmals
erwähnt, gehörte dieses ehemals westliche Haupttor zur
mittelalterlichen Befestigung der Stadt Speyer.
Den Abschluss der Reise
bildete eine hl. Messe in der St. Afrakapelle des Domes. Um
13 Uhr war Abfahrt von Speyer. Um 20.00 Uhr landeten wir
wieder punktgenau vor der Pfarrkirche in Gramastetten.
Eine Woche voller Eindrücke
ging zu Ende, eine Woche, die vom Reiseleiter Otto Märzinger
exzellent vorbereitet und auch durchgeführt wurde, eine
Woche mit sehr disziplinierten Reiseteilnehmern, die nie zu
spät kamen (P. Justin kam manchmal sehr pünktlich!), eine
Woche, die die Geschichte hautnah erleben ließ, eine Woche
unter der geistlichen Begleitung von P. Reinhold Dessl, der
uns mit Erzählungen von bedeutenden Kirchenmenschen
(Bernhard von Clairvaux, Hildegard von Bingen, Martin Luther
…) faszinierte und der mit Gebeten und Gesängen die Reise zu
einer Wallfahrt werden ließ, eine Woche, in der uns Robert
über 2000 km unfallfrei chauffiert hat, eine Woche, in der
es nur schönes Wetter gegeben hat ….
Es könnte noch vieles
aufgezählt werden. Wir werden uns noch lange positiv an
diese Reise erinnern.
Gramastetten hat uns wieder!
Reiseteilnehmerin Margarete
Madlmayr |