Bald Asylheim in Gramastetten

Wie in der "OÖ Nachrichten" vom 12.Juli 2014 zu lesen war wird demnächst im Zentrum von Gramastetten ein Asylheim entstehen. Da die Immobilienpreise in den Städten zu hoch sind verlagert die für die Flüchtlingsbetreuung zuständige Landesrätin Gertraud Jahn (SPÖ) die Asylheime aufs Land. Landesrätin Jahn will im Vorfeld nicht bekannt geben wo die neuen Asylheime entstehen um keine Widerstände zu schüren. "Doch die Bürgermeister werden informiert"  versicherte Jahn, nur auf den Gramastettner Bürgermeister wurde von ihr vergessen. Bürgermeister Mag. Andreas Fazeni (ÖVP) erfuhr erst von den "OÖ Nachrichten" von den Plänen.

Das Asylheim wird im ehemaligen Gasthaus Schneider - Marktstraße 26, das die Mühlviertler Kinderfreunde (SPÖ) gekauft haben, eingerichtet. Der Umbau ist bald abgeschlossen und es sollen vorerst Wohnräume für 25 Menschen entstehen.

Auszug aus den OÖ Nachrichten vom 12. Juli 2014 - gramastetten.at

Mag. Andreas Fazeni
Bürgermeister der Marktgemeinde Gramastetten
Presseaussendung 13. Juli 2014

Standort für Asylantenheim in Gramastetten völlig ungeeignet.

Es ist sehr befremdend, wenn man als Bürgermeister von den Medien erfahren muss, dass die Kinderfreunde mitten im Ortszentrum in der Marktstraße von Gramastetten ein Asylantenheim eröffnen möchten. Diese Vorgangsweise ist seitens des Büros der Frau Landesrätin Mag. Gertraud Jahn höchst unprofessionell. Die Begründung der Landesrätin Mag. Jahn, dass sie wegen der günstigeren Immobilienpreise in den Landgemeinden nach Standorten für Asylantenheime suche, unterstreicht das planlose Vorgehen. „Wenn es nur um billige Immobilienpreise geht, dann wären wohl Standorte im Grenzbereich zu Tschechien zu favorisieren.“
Vielmehr muss es aber darum gehen, mögliche Asylantenheim-Standorte ohne Vorurteile, sachlich nach objektiven Kriterien zu beurteilen. Dazu zählt die Lage in einer Gemeinde, wie ist das Umfeld, welche Belastungen bedeutet das für die Anrainerinnen und Anrainer und vieles mehr. Genauso muss die Eignung der Liegenschaft an sich durchleuchtet werden.
Der für das Asylantenheim geplante Standort in der Marktstraße befindet sich mitten im Ortskern. „Das ist, als ob man in der Landstraße in Linz ein Asylantenheim eröffnen würde. Für Frau Landesrätin Mag. Jahn mag es vielleicht ein billiger Standort sein, für Gramastetten ist es eine der wertvollsten innerörtlichen Lagen.“
Das Grundstück ist gerade so groß, dass sich das Gebäude darauf befindet. „Es gibt keinen einzigen Quadratmeter Garten bei dieser Liegenschaft. Um ein bisschen frische Luft zu schnappen, stehen dann die auf Asyl wartenden Bewohnerinnen und Bewohner mitten am Gehsteig, auf der Marktstraße oder am nahe gelegenen Marktplatz. Mangels eines eigenen Außenbereiches beim vorgesehenen Standort müssen dann ausschließlich öffentliche Bereiche und Plätze in Anspruch genommen werden. Das ist mit Sicherheit nicht zweckmäßig.“
Der tägliche Weg der Eltern und Sprösslinge zum Kindergarten führt ebenfalls direkt durch die Marktstraße und am geplanten Asylantenheim vorbei, genauso wie der Gang zur Kirche, zum Gemeindeamt, zum Bezirksseniorenhaus und zu den Gasthäusern. Dass hier Interessenkonflikte aufeinandertreffen werden, ist zu befürchten und absehbar. Es gibt noch zahlreiche weitere Beispiele, die die Liegenschaft der Kinderfreunde als Asylantenheim als absolut ungeeignet beurteilen lassen. Ein derartiges Projekt darf nicht einem unüberlegten Hüftschuss gleichen.
Gramastetten ist Heimat für 36 Nationen. Die Integration funktioniert bei uns sehr hervorragend und auch die Hilfsbereitschaft mehrerer Organisationen in Gramastetten ist vorbildlich. Bei uns halten die Menschen wirklich zusammen. Da stehen wir voll und ganz dahinter. Als Bürgermeister bin ich verpflichtet, die Interessen aller Gramastettnerinnen und Gramastettner zu vertreten.
Mir ist die Problematik bei Unterbringung von Asylantinnen und Asylanten in Oberösterreich sehr wohl bewusst und ich bin auch gerne bereit, konstruktiv auf Augenhöhe an der Standortsuche partnerschaftlich mit der für Asylantenunterkünfte zuständigen Sozialabteilung des Landes Oberösterreich mitzuwirken.
Mag. Andreas Fazeni
Bürgermeister der Marktgemeinde Gramastetten
Tel.: 0664/101 00 11
13. Juli 2014