Zwei
Gramastettnerinnen auf dem Johannesweg
Der
Johannesweg wurde 2012 eröffnet und ist im Gegensatz zum
Jakobsweg nicht religiös motiviert, sondern von
Lebensweisheiten und medizinischen Erkenntnissen geprägt,
die dem Wanderer auf seinem 84 km langen Streifzug durch die
von Mythen und Naturschönheiten erfüllte Region Mühlviertler
Alm die nötige Kraft zur inneren Einkehr vermitteln soll.
Zu dritt - zwei Frauen und ein Hund - starten wir von
Pierbach aus. Wir wollen den Weg genießen und gehen zwei von
vier Etappen in zwei Tagen. Schnell in Pierbach die
Wanderkarte gekauft und wir gehen nach der vorbildlichen
Beschilderung (gelbe Wegtafeln mit der Aufschrift
Johannesweg und einer weißen Lilie).
Wir
bestaunen die Pierbacher Kugelmühle und kommen dann zur
Engelskapelle mit dem Johannesbrunnen. Mächtige ausgehöhlte
Baumstämme, versehen mit Spruchweisheiten, die vom
Dermatologen Dr. Johannes Neuhofer formuliert wurden,
markieren die Wegstationen.
Nach einer kleinen Stärkung im Wald kommen wir nach Schönau.
Von dort begleiten uns der Schönauer Bürgermeister a.D. und
Obmann der Mühlviertler Alm Hans Gradl und seine Frau ein
Stück des Weges. Es geht dann steil bergauf zum Hergottsitz
825 m. Im Gasthaus Aumayr in Oberndorf verbringen wir die
Nacht und nach einem reichhaltigen Frühstück geht es am
zweiten Tag weiter Richtung Ruine Prandegg. Wir genießen die
herrliche Mühlviertler Landschaft und wandern ca. 300 m
hinab ins Waldaisttal, um dann den Herzogreitherfelsen in
811 m zu erklimmen. In Stein gehauene Stufen und
Aufstiegshilfen ermöglichen es, das riesiege granitene
Felsgebilde zu besteigen und die Aussicht zu genießen.
Weiter
geht es nach St. Leonhard bei Freistadt. In der schön
geschmückten Kirche steht schon die Erntekrone bereit für
den am nächsten Tag stattfindenden Erntekronenumzug.
Es geht wieder bergab und wir kommen zur Bründlkapelle. Dem
gering radonhältigen Bründlwasser wird von der Bevölkerung
eine starke Heilkraft, besonders für Augen und Ohren
zugesprochen.
Der
Johannesweg führt nun wieder bergauf zum 907 m hohen
Haiderberg. Die Aussicht ist auch dort wieder grandios. Von
nun an gehts bergab und wir kommen zum Galgenbühel, den der
Ritter Christoph Haim, Herr von Reichenstein 1570 mitten im
Wald errichten ließ.
Der letzte Weg zum Etappenziel Weitersfelden zieht sich ein
wenig. Wir sind immerhin schon fast 8 Stunden (mit kleinen
Pausen) unterwegs. Interessant wird es wieder auf der
Zwischenstromwiese, wo die schwarze und die weiße Aist
zusammenfließen und zur Waldaist sich verschmelzen. Noch ein
kleiner steiler Anstieg und wir kommen ins Ortszentrum von
Weitersfelden, wo wir uns von einem Taxi nach Pierbach
chauffieren lassen.
Wann wir die nächsten zwei Etappen (Weitersfelden -
Königswiesen - Pierbach) starten, wissen wir noch nicht.
Fotos/Text:
Margarete Madlmayr |