Pfarrreise nach Irland
45 Reiseteilnehmer der Pfarre
Gramastetten, Eidenberg, Geng und Neußerling machten sich
von 7. - 12. September auf den Weg, um die Spuren es
Heiligen Patrick in Irland zu erkunden. Bestens organisiert
wurde diese Reise von Otto Märzinger, geistliche Begleiter
waren Abt Dr. Reinhold Dessl, Hubert Mayr und Ferdinand
Aichinger. Obwohl Irland für viel Regen bekannt ist, hat
sich der Spruch "Wenn Englein reisen, wird sich das Wetter
weisen" bewahrheitet. Den ersten Regen gabs am vorletzten
Tag am Abend. Am letzten Tag gab's nach wenigen km Fahrt im
Regen wieder Sonnenschein.
Nach dem Flug von München nach Dublin stand gleich eine
Stadtrundfahrt in Dublin am Programm. Die erste Begegnung
mit dem hl. Patrick gab es in der 700 Jahre alten St.
Patrick's Kathedrale. Im Trinity Colleg konnten wir eines
der wertvollsten handschriftlichen Manuskripte - das Book of
Kells aus dem 9. Jahrhundert mit Szenen aus dem Neuen
Testament bewundern. Besonders beeindruckt hat mich "The
Famine Sculpture", die Menschen aus der großen Hungersnot
durch Ernteausfälle um 1845 darstellt. Damals verringerte
sich die Bevölkerung durch Verhungern um 500.000 und durch
Auswanderung um ca. 2 Millionen Menschen.
Am zweiten Tag besuchten wir den Rock of Cashel, eine sehr
gut erhaltene Burgruine. Am Nachmittag erreichten wir die
fantastischen Cliffs of Moher, ein Höhepunkt der Reise. Über
eine Strecke von 9 km fallen diese Felsen bis zu 210 m steil
in den Atlantik ab.
Der dritte Tag führte uns durch den bekannten Connemara
Nationalpark an der Atlantikküste. Fast 3000 Hektar Land
unberührter Natur kennzeichnen den Nationalpark mit seinen
kahlen Hochebenen, grünen Tälern, rauen Berghängen, mit
Wollgras überzogenen Mooren und dunklen Bergseen an denen
die typischen Connemara-Ponys friedlich grasen. Eines der
Highlights war die malerisch an einen Berghang geschmiegte
Kylemore Abbey, die älteste irische Benediktinerabtei, wo
wir einen gemeinsamen Gottesdienst feierten, bei dem
Cornelia sehr stimmungsvoll das AVE MARIA sang.
An diesem Tag gab es noch einen Höhepunkt und zwar die
Besteigung des heiligen Berges, des "Croagh Patrick". Ein
steiler Anstieg, bei dem uns am Grat fast der Wind holte,
wurde mit einem fantastischen Ausblick aufs Meer belohnt.
Am vierten Tag fuhren wir zur kleinen, als Station Island
bekannten Insel im Loug Derg - einem berühmten
Wallfahrtsort, der nur mit einem Boot erreichbar ist. Dort
verbrachte der hl. Patrick, der im 5. Jhdt. lebte, einige
Zeit in der Höhle und hatte Visionen über das Leben nach dem
Tod. Augustiner Mönche betreiben das Kloster auf der Station
Island, zu dem Jahr für Jahr tausende Gläubige pilgern.
Nicht nur Katholiken sind eingeladen, an der dreitägigen
Wallfahrt mit ihren uralten Ritualen teilzunehmen.
Die Fahrt ging weiter bis in die nordirische Hauptstadt
Belfast. Nordirland ist Teil des Königreichs Großbritannien
und die Währung ist Pfund, während man in der Republik
Irland mit Euro zahlen konnte. Der Tag endete mit einer
Stadtrundfahrt durch Belfast und nach dem Abendessen für
manche mit einem Besuch in einem irischen Saloon.
Der fünfte Tag führte uns zuerst ins Hafengelände mit dem
riesigen Titanic-Museum (die Titanic wurde in Belfast
gebaut). Der Reiseleiter erzählte viel über den
Nordirlandkonflikt und über die Hintergründe zur jüngeren
Geschichte des Landes, das immer wieder von Unruhen
heimgesucht wurde. Wir sahen die große "Peace Wall", welche
verfeindete Parteien (Katholiken und Protestanten)
voneinander trennen sollte und die Murals, riesige
Wandgemälde mit Bezug zum Nordirlandkonflikt.
Weiter ging die Fahrt zum nordirischen Parlament, dem wir
einen Besuch abstatteten. Letzte Station des Tages war die
Stadt Armagh, in der zwei bemerkenswerte Kathedralen stehen.
Dort, wo im Jahr 455 der hl. Patrick seinen Bischofssitz
erbauen ließ, steht heute die St. Patricks Cathedral der
Anglikanischen Kirche. Die katholische St. Patricks
Kathedrale wurde im Jahr 1840 erbaut. Die beiden Kathedralen
sind ca. 500 m voneinanander entfernt. In der katholischen
Kathedrale feierten wir einen Abschiedsgottesdienst und als
wir die Kirche verließen, hat es zum ersten Mal leicht
geregnet.
Am sechsten und letzten Tag besuchten wir in Boyne Valley
die Ruinen des im 5. Jhdt. gegründeten Klosters
Monasterboice. Dieses ist für einen der höchsten Rundtürme
Irlands und vor allem für die imposanten Hochkreuze bekannt.
In der Nähe des Klosters befindet sich Mellifont Abbey, die
erste 1142 gegründete Zisterzienserabtei Irlands. Zum
Abschluss besuchten wir noch den Hill of Slane. Dort zündete
der hl. Patrick sein Osterfeuer an, bevor die keltischen
Druiden ihre heidnischen Festtagsfeuer auf dem Hill of Tara
entfachen konnten.
Eine beeindruckende Reise durch Irland ging zu Ende und der
Flieger brachte uns von Dublin nach München und ein Bus bis
nach Gramastetten.
Text/Fotos:
Margarete Madlmayr |