Die Geschichte des Rodlwaldbades 2. Teil

von Hans Madlmayr


Wir sind an der Rodl aufgewachsen und haben oftmals das Herrenbad (denn inzwischen gab es die Geschlechtertrennung nicht mehr) von eingeschwemmten Steinen befreit. Das Damenbad verlor immer mehr an Bedeutung, weil man dort nicht schwimmen konnte. Die Steine wurden als Damm durch das Flussbett angelegt, um eine möglichst große Schwimmfläche zu erhalten. So konnte man eine Fläche von rund 80 –100 m² erreichen.

Die Rodl hatte ihren Reiz als Badefluss jedoch nie verloren. Wenngleich es uns immer störte, dass nicht mehr Schwimmfläche geschaffen werden konnte.
So kam es, dass wir uns im Jahr 1965 nach einer Feuerwehrübung in Waxenberg, bei der wir das neue Schwimmbad gesehen hatten, im Gasthaus Lackner beim Stammtisch über das Fehlen eines solchen in Gramastetten mächtig geärgert haben.
Wir beschlossen diesen Mangel selbst zu beheben.
Noch am selben Tag wurde in Anwesenheit der Brüder Heinrich und Johann Madlmayr sowie Roman Schütz, Siegfried Kitzmüller, Alois Burgstaller und Georg Allerstorfer ein Lokalaugenschein vorgenommen. Es wurden verschiedene Varianten in Erwägung gezogen und man begann Entwürfe zu erstellen.

Mein Bruder Heinrich Madlmayr, geb. 1941, von Beruf Schlosser, und späterer Bürgermeister von Gramastetten, ging sofort daran, ein Modell anzufertigen. Dieses ging jedoch weit über unsere Vorstellungen hinaus. Wegen des wilden Flussbettes unterhalb des Steges schien es uns nicht machbar und finanziell unmöglich. Heinrich setzte sich jedoch mit seiner Überzeugungskraft durch.
Eine Vorsprache mit Lokalaugenschein bei den Herren des nicht offiziellen Verschönerungs-Vereines löste zwar bei diesen große Begeisterung aus, als jedoch die Frage auf einen eventuellen finanziellen Beitrag kam, war die Begeisterung zu Ende. Ohne Aussicht auf Geldmittel mussten wir enttäuscht das Vorhaben vorerst auf Eis legen und es verging mehr als ein Jahr, bis wir einen neuen Anlauf nahmen.

Wir suchten ein Gespräch mit dem damaligen Vizebürgermeister Richard Mayr, der unser Anliegen im Gemeinderat vorbrachte. Der Gemeinderat stellte uns für dieses Vorhaben einen Betrag von 10.000,-- Schilling als einmaligen Beitrag zur Verfügung.  Mit diesen Mitteln ausgestattet habe ich für den 22. Februar 1967 die Initiatoren und Sympathisanten sowie Repräsentanten verschiedener Vereinigungen zu einer Besprechung in das ehemalige Gasthaus Stummer (heute Berndorfer) eingeladen. Das Ziel war: Ausbau u. Vergrößerung des Waldbades im Rodltal auf freiwilliger Basis mit bescheidenen Mitteln. Nach Erläuterung des Vorhabens an Hand des Modells haben sich folgende Herren zu einer losen Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen:

Richard Mayr, Heinrich Madlmayr,  Max Leitner, Johann Madlmayr,  Hans Möstl, Alois Burgstaller,  Rudolf Raab,  Johann Rath,  Alfred Maurer,  Edi Hamberger, Siegfried Kitzmüller,  Roman Schütz,  Karl Wartner




Als Vorsitzender wurde Herr Richard Mayr bestellt.
Organisation und Bauleitung: Heinrich Madlmayr
Johann Madlmayr
Sprengmeister : Max Leitner
Bauführung: Roman Schütz

Zu diesem Personenkreis gesellten sich sehr bald weitere aktive Mitarbeiter. Besonders zu erwähnen sind dabei Friedrich Karlsböck, die Familien Rudolf Hintringer, Josef Vitale und Franz Hammerschmied sowie viele Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und alle Mitglieder der Familie Johann und Maria Madlmayr.




Mit der Unterstützung durch die Gemeinde mit Kompressor und UNIMOG, aber auch mit den Gemeindearbeitern, konnten wir immer rechnen.
 

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