Vor gut 10 Jahren, genau am 6. Juni 2012 war der Tag der Übergabe an die neuen Besitzer Renate und Harald Kogler. Bereits in den ersten Wochen begann ein Renovierungsmarathon in der Burgruine Lichtenhag.
FRAGE 1: WIE KOMMT MAN EIGENTLICH ZU EINER RUINE?
Harald und Renate Kogler wohnten in Leonding an einer Straße mit viel Verkehr. Sie sind beide am Land aufgewachsen, beschlossen daher sich um ein Wochenendhäuschen umzuschauen. Das erste Angebot wäre eine Almhütte in Schladming gewesen, doch die längere Anreise hielt sie dann davon ab. Harald gab in eine Suchmaschine „Haus im Wald OÖ“ ein. Das Erste, was kam, war das Torwächterhäuschen der Burgruine, ein nettes Häuschen mitten im Wald. Bei der ersten Besichtigung war die Zufahrt unmöglich. Doch am Ende des Weges stand es dann da: das Haus im wunderschönen Mühlviertler Steinbloß-Stil mit 200m2 Wohnfläche. Sie sahen sich noch weitere sechs Häuser in der Umgebung an – alle ohne Charme und Charakter, so blieb es beim ersten besichtigten Haus.
FRAGE 2: WANN WURDE DER VEREIN GEGRÜNDET UND WARUM?
Die Grundidee vom Verein bzw. die ersten Steine wurden 2014 gelegt. Damals halfen nur Freunde und die Familie. Es war bald klar, dass es eine offizielle Gemeinschaft geben muss, um bei der Ruine sichtbare Renovierungsarbeiten durchführen zu können, wo der Bewuchs, Bäume, Schlingpflanzen entfernt werden. Richtig los ging es dann 2016. Im Februar machte es eines Morgens einen lauten Rumser denn es brach ein Eck vom Wehrturm ab und fiel direkt auf den Gang zwischen Haus und Burgruine. Im Gespräch mit den Behörden und Bürgermeister wurden sie dann auf eine Förderung von Land und EU aufmerksam für die sie sich bewarben. Aktuell sind sie über 100 Mitglieder. Bei den regelmäßigen Einsätzen sind im Durchschnitt 12 Personen dabei. Während der 3 Jahre der Konservierung von 2016 – 2019 wurden über 6.500 ehrenamtliche Stunden dokumentiert. Dabei sind aber die Stunden der Besitzer nicht mitgerechnet.
FRAGE 3: GIBT ES GEISTER?
Vor allem Kinder trauen sich diese Frage immer wieder mal stellen und die Antwort der Besitzer ist darauf ist immer: JA! Und dann kommen die neugierigen, großen Augen! Wenn man in einem über 600 Jahre altem Haus wohnt, hört man hin und wieder Geräusche, die befremdlich sein können, vor allem Nachts, wenn alles ruhig ist. Wenn man aber realistisch denkt, sind das die Geräusche vom alten Holz, vom Kauz der am Baum vorm Haus sitzt oder vom Nachbarkater, der Katzendamen besucht. Lebt man auf einem so historisch ehrwürdigen Platz, ist auch den Besitzern bewusst, dass hier viele Menschen gelebt haben, wo viel Leid aber auch Freude passiert sind. Es gibt auch viele gruselige Märchen und Sagen. Kinder wir es dann immer so erklärt: „Ja, es gibt Geister hier auf der Ruine. Aber die Besitzer versuchen immer ihr Bestes zu geben und gute Menschen zu sein, daher kommen immer nur die braven Geister vorbei.“
FRAGE 4: WÜRDET IHR DAS GRUNDSTÜCK NOCHMALS KAUFEN, WENN IHR WÜSSTET, WAS AUF EUCH ZUKOMMT?
Es wird keine Sekunde bereut, sich für dieses Haus entschieden zu haben und sie würden es wieder tun. Auch wenn die Zeit der Renovierung von 2016 – 2019 rückblickend wirklich sehr intensiv und anstrengend war (man muss dazu sagen, dass sie 2016 Eltern wurden, 2017 standesamtlich und 2018 kirchlich geheiratet haben und dazu noch die Firma mit 30 Mitarbeitern gleitet werden musste). Die Besitzer meinen, dass das Projekt „Burgruine“ ihr Leben sehr bereichert hat und sie, einzeln als auch als Paar, daran gewachsen sind. Sie hoffen, dass sie die Zeit hier noch sehr lange gesund und zufrieden nutzen und genießen können.
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