Am 10. März 2023 präsentierte der Wirtschaftsbund Gramastetten im Gramaphon den Film von Hans Huemer und Alois Dumfart aus dem Jahr 1973. Der Film gibt einen großartigen Einblick in das gesellschaftliche Leben unserer Heimatgemeinde vor 50 Jahren. Dieser im Super 8 gedrehte Tonfilm führt vom Markt durch alle Ortsteile Gramastettens und zeigt die Besonderheiten der damaligen Zeit, die vorhandenen wirtschaftlichen Betriebe sowie die Landschaft.
Großes Interesse und schöne Erinnerungen
Über 250 interessierte Gramastettnerinnen und Gramastettner sind der Einladung gefolgt. Wir waren begeistert von dem großen Interesse bei Jung und Alt. Viele der Besucher und Besucherinnen kannten noch einige Personen im Film und es gab viel schöne Erinnerungen. Die Ton- und Bildqualität war überraschend gut. Alois und Hans, zu der Zeit selbst Teenager, haben die damals aktuelle Zeit festgehalten, sowie heute viele Jugendliche mit Smartphone & Co. Man bedenke jedoch, dass die damalige Technik nicht ansatzweise mit der Technik von heute, und den damit verbundenen Möglichkeiten, verglichen werden kann. Umso beeindruckender ist dieser Film und das was diese beiden jungen Männer damals in ihrer Freizeit geschaffen haben.
Es war eine sehr schöne Zeitreise und hat den Einen oder die Andere etwas zum Nachdenken bewegt und gezeigt, wie schnelllebig unsere Zeit geworden ist. Vielleicht hat der Film auch ein wenig dazu inspiriert, wieder einen Gang zurück zu schalten?
Die Nachfrage nach einer weiteren Filmvorführung ist groß, da viele den Termin nicht wahrnehmen konnten und die Mundpropaganda nach der Vorführung sehr gut war. Wir bedanken uns sehr für das große Interesse und halten den Gedanken eines weiteren Termins im Hinterkopf. Vielleicht in 5 Jahren wenn es dann heißt: Gramastetten vor 55 Jahren Worte von Alois Dumfart zu Film:
„Danke für die Einladung, dass ich den Film über Gramastetten, der von 50 Jahren gedreht wurde, vorzeigen darf. Ich möchte den Werdegang des Films kurz erläutern. Wie kam es eigentlich zu dem Film: Huemer Hans – dem einen oder anderen noch in Erinnerung- und ich machten viele Dias über Gramastetten. Die Leute fragen und ständig: „Können wir diese Bilder einmal sehen?“
Huemer Hans – dem einen oder anderen noch in Erinnerung- und ich machten viele Dias über Gramastetten. Die Leute fragen und ständig: „Können wir diese Bilder einmal sehen?“
So beschlossen wir beide, einen Diavortrag im Spätherbst 1971 unter dem Motto „Gramastetten bei Tag und Nacht“ zu veranstalten. Dieser Vortrag kam so gut an, dass lange Zeit danach noch immer positive Reaktionen kamen. Huemer Hans kaufte sich im Frühjahr 1972 eine Filmkamera „Super 8“. Spontan kam von uns beiden der Gedanke, einen Film über Gramastetten zu drehen, wo die Betriebe, die Landschaft und einiges aus dem gesellschaftlichen Leben vorkommen sollte. Hans sagte zu mir: „Dafür ist aber ein Drehbuch notwendig!“ Ich spontan: „Für das nehme ich mich an.“
In der 2. Hälfte des Jahres 1972, während meiner Bundesheerzeit, habe ich aufgeschrieben, was mir dazu einfiel und danach das Drehbauch geschrieben. Begonnen haben wir mit den Dreharbeiten im Jänner 1973 und abgeschlossen am 15. August des Jahres. Mit dem Moped fuhren wir die ganze Gemeinde ab. So konnten wir uns die Drehorte in der Landschaft leicht suchen. Fast täglich war unser Abendprogramm, Termine einteilen, sonstige Vorbereitungen zu treffen, Teilabschnitte des Films zu schneiden usw.
Eine große Hilfe waren für uns Fiereder Rudolf (Mesner Rudi), leider schon verstorben, und Rath Wolfgang. Durch den Bonus, den wir von den Diavorträgen hatten, wurden wir von allen Personen für die Dreharbeiten freudig aufgenommen und so gut es ging auch unterstützt.
Das Filmschneiden und Vertonen ist für heute gesehen eine aufwendige Arbeit gewesen. Dabei haben wir für die damalige Zeit die besten technischen Möglichkeiten für Amateure zur Verfügung. Nach dem Fertigschneiden und Vertonen war es uns möglich, den Film erstmals am 26.Oktober 1973 im Pfarrsaal Gramastetten vorzuführen.
Eine Genugtuung war für die Vorführungen, ein zweimal überfüllter Pfarrsaal, für Volks- und Hauptschule Aufnahmen des Films in das Unterrichtsprogramm Heimatkunde und einige erwünschte Vorführungen in Ortschaften der Gemeinde.
Ihr werdet sehen, wie sich Gramastetten in den letzten 50 Jahren verändert hat. 1973 gab es etwa 2600 Einwohner, derzeit ca. 5200 – also doppelt so viel. Speziell der Markt ist gewaltig gewachsen.
52 Kaufgeschäfte und gewerbliche Produktionen und Dienstleistungsbetriebe kommen im Film vor, davon gibt es heute nur noch 11. Natürlich mit der Zeit die entsprechenden Veränderungen und 41 Betriebe sind Geschichte.
Und noch kurz zum Film: Gedreht auf Super 8 Film – inzwischen digitalisiert – Dauer 93 Minuten mit Vertonung. Als Vorspann ohne Vertonung, Dank an die Bevölkerung und die Gemeindekarte, wie wir die Ortschaften der Ruhe nach besuchten.







Text/Fotos: Renate Kogler https://gramastetten-wb.at/