Gramastettner
Kultur-Skulptur-Natur-Feiertag am 15.8.2003
Der Feiertag begann mit
einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche Gramastetten musikalisch gestaltet von der
Singrunde Gramastetten.
Um 11 Uhr
war die
Enthüllung der Gedächtnistafel von Hans Gielge an seinem
Geburtshaus in der Marktstraße Nr. 36. Festansprachen
hielten Prof. Ernst Balluf, ein Neffe von Hans Gielge und
Bürgermeister Madlmayr. Die Singrunde Gramastetten umrahmte
die Feier mit Gielge Lieder.
links: Sohn
Hans und Tochter Elisabeth von Hans Gielge rechts:
Festansprache vom Gramastettner Bürgermeister Heinrich
Madlmayr
Anschließend
wurde die Skulpturenausstellung in der
Marktstraße besichtigt. Von
der Raiffeisenbank bis zur Kirche, gingen die Teilnehmer
begleitet von über 400 von
GramastettnerInnen fantasievoll gestalteten Fahnen, die in
der Marktstraße wehten und die Botschaften in alle Welt
trugen.
Um 13.30 Uhr wurde
gemeinsam am Naturlehrpfad und der Jahresstiege gewandert.
Der Feiertag schloss mit Volkstanz im Pfarrsaal.
Hans Gielge
Der gebürtige
Gramastettner (9. Juni 1901) war von 1920, als er in OÖ
keine Anstellung als Lehrer fand, bis zu seinem Tod am
16. Jänner 1970 Lehrer und Heimatpfleger in Bad
Aussee. Er war mit Rosa Lerperger, der Tochter eines Ausseer
Salinenbeamten verheiratet, war als Lehrer für
Zeichnen, Handarbeiten, Schreiben und Musik tätig und entfaltete
schier unüberschaubare außerberufliche
Aktivitäten:
Er gründete den
Arbeiter-Gesangsverein „Alpenklang“,
das „Heimatwerk
Ausseerland“, ein Quartett, eine Sing-
und Tanzgruppe,
Theatergruppe, war maßgeblich am
Aufbau des Ausseer
Heimatmuseums beteiligt, verfasste
heimatkundliche Aufsätze,
Filme und Rundfunksendungen, machte Faschingsbriefe,
gestaltete Festzüge, wirkte mit seiner Gruppe weit über die
Grenzen Österreichs hinaus, malte, machte Mundartgedichte
und Lieder und war eben auch als Volksliedsammler unterwegs.
Mehrmals brachte Hans
Gielge einiges aus diesen Volksliedaufzeichnungen im Druck
heraus. In der damals führenden österr. Fachzeitschrift für
Volksmusik publizierte er seit 1925, darunter auch Rufe,
Juchzer und Jodler... Alle Aufzeichnungen hat er händisch
nach Gehör gemacht, ohne Tonaufnahmegerät. Er war
musikalisch genug, die oft komplizierten Melodien rasch
aufzufassen und zu Papier zu bringen. Die Volksliedsammlung
war nur eine unter seinen zahlreichen hobbymäßig betriebenen
Aktivitäten, der er viel Liebe und Zeit geopfert hat.
Hans Gielge ist auch
Texter und Komponist des „Gramastettner Liedes“, das er 1951
„Herrn Oberlehrer Hauser und seinem lieben Geburtsort
Gramastetten in Herzlichkeit gewidmet“ hat.
Gramastettner Lied
„Mein liabes Gramastettn“ v.
Hans Gielge
1. Wer durchs Rodltal
schon ganga is amal, wird nur lang von derer Wandrung redn.
Wird die Gegend lobn, denn
am Hügl drobn liegt so liab und schen
mein Gramastettn.
Refrain
I han di gern so gern mein
Hoamatlandl mit deinem waldumrauschten Höhn,
mit deinen
bleamerldurchsetztn Gwandl, dir bleib i treu, mein liabes
Gramastettn.
2. Grüaßt vom
Waldessschlag d’Ruine Liachtnhag, tuat von altn Zeit still
verzähln.
Auf der andern Seit schaut
ma in die Weit
vom Kalvarienberg auf
Gramastettn. In han di gern ....
3. Krapferl süaß und guat,
wia’s sunst neamt macha tuat, sand a Seltnheit von jeher
gwen - und an Zwieback fein kaufst am besten ein
schon seit alterher grad
z’Gramastettn. In han di gern .... |